#7 HISTORISCH & WISSENSWERT (Oktober 2019)

In der siebten Ausgabe von „Historisch & Wissenswert“ erfahren Sie Wissenswertes rund um die ersten Briefmarken Württembergs, die 1851 erschienen und die Volksbefragung zur Rückkehr der Saar nach Deutschland im Jahr 1955.

15. Oktober 1851 – Erste Briefmarken Württembergs erscheinen

Am 1. Juli 1850 nahm der Deutsch-Österreichische Postverein seine Arbeit auf. Dieser wurde gegründet, da der Wirtschaftsaufschwung eine organisierte Post brauchte, welche mit Kleinstaaterei nicht umsetzbar war. Am 1. September 1851 trat auch Württemberg dem Postverein bei. Die württembergische Staatspost wurde vom Finanzministerium geleitet, welchem auch das Eisenbahnen- und Telegraphenwesen unterstand.

Die ersten Briefmarken Württembergs
Die ersten Briefmarken Württembergs

Aufgrund dieser Entwicklungen erschienen am 15. Oktober 1851 die ersten Briefmarken Württembergs. Die Postwertzeichen trugen im Mittelpunkt die Wertangabe in einer großen Zahl, an der oberen Seite das Wort „Württemberg“ und an der unteren „Freimarke“, in sehr kleiner Schrift steht links „Deutsch-Österr. Postverein“ und rechts „Vertrag v. 6. April 1850“.

Falls Sie mehr zum Schwarzen Einser, der ersten deutschen Briefmarke lesen wollen, gibt haben wir in einem extra Artikel ausführliche Informationen dazu.

23. Oktober 1955 – Volksbefragung zur Rückkehr der Saar nach Deutschland

Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg mussten zahlreiche Gebiete an die Siegermächte abgetreten werden. Darunter das Saarland, das an Frankreich ging. 10 Jahre nach Kriegsende, am 23. Oktober 1955, wurde darüber abgestimmt, ob das Saarland in Zukunft weiterhin zu Frankreich, oder wieder zu Deutschland gehören sollte. Als Lösung dieses Problems wurde von Robert Schuman, dem französischen Außenminister, eine Europäisierung der Saar vorgeschlagen. Im Zuge dessen sollte Saarbrücken zur europäischen Hauptstadt werden. Bei der Abstimmung am 23. Oktober sollte dieses Statut von der Bevölkerung angenommen werden.

Volksbefragung Saar Briefmarken

Im Wahlkampf zeigte sich dann, dass die Bevölkerung ganz und gar nicht einig war. Letztendlich ging die Abstimmung dann doch recht deutlich aus: 67,7 % stimmten gegen das Statut. Daraufhin trat Hoffmann als Ministerpräsident zurück. Das Saarland wurde am 01.01.1957 wieder in Deutschland eingegliedert. Die vollständige politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Integration des Saarlandes in die Bundesrepublik erforderte insgesamt rund zwei Jahrzehnte.