#8 HISTORISCH & WISSENSWERT (November 2019)

Diesen Monat erfahren Sie bei „Historisch & Wissenswert“ Spannendes zum „Schwarzen Einser“, der ersten deutschen Briefmarke und zum Dichter & Philosophen Friedrich Schiller, dem eine 5 DM-Gedenkmünze gewidmet wurde.

1. November 1849 – Erste deutsche Briefmarke „Schwarzer Einser“ wird im Königreich Bayern ausgegeben

Der Schwarze Einser ist die erste Briefmarke des Königreichs Bayern und die erste in Deutschland herausgegebene Briefmarke überhaupt. Der Vorschlag, Briefmarken zu produzieren, kam 1845 vom Oberpostamt in München. Vorbild war die erste Briefmarke der Welt, die „One Penny Black“ aus England. Seinen Namen erhielt der „Schwarze Einser“ durch seine große Wertziffer „1“ und seine Farbe „schwarz“. Die schwarze Farbe der Marke wurde aber schnell zum Problem, da sie mit schwarzen Stempeln entwertet wurde und diese daher schlecht sichtbar waren. Kurz darauf wurde sie daher durch eine neue Ausgabe, den rosa 1-Kreuzer ersetzt. Im Oktober 1851 wurde die Marke vom Verkauf zurückgezogen, blieb aber noch bis zum 31. August 1864 gültig. Gedruckt wurde sie auf handgeschöpftem Papier im Buchdruckverfahren, noch ohne Seidenfaden, von der Universitätsdruckerei „Weiss“. Der Entwurf stammte von Johann Peter Haseney. Zur gleichen Zeit erschienen Ergänzungswerte zur ersten deutschen Briefmarke in anderen Farben: eine blaue 3-Kreuzer-Marke und eine braune 6-Kreuzer-Marke. Da am Ausgabetag, dem ersten November, nur große Postämter geöffnet hatten, gibt es allerdings nur wenige Stücke mit Abstempelungen von diesem Datum.

Besonders der „Schwarze Einser“ ist von diesen ersten deutschen Briefmarken zur Legende geworden und er ist heute ein Stück Philatelie-Geschichte.

Die „zwei Typen“ des Schwarzen Einsers

Spezialisten der Altdeutschland-Philatelie unterscheiden beim „Schwarzen Einser“ zwei Typen. Denn die Marke wurde mit zwei verschiedenen Platten gedruckt. Marken von der Platte I. fallen durch einen etwas unscharfen, gröberen Druck auf. Zudem sind die Umrandungslinien der Wertziffer mehrfach unterbrochen. Die Briefmarken der Platte II. erkennt man dagegen am scharfen Druck, bei diesen Marken sind die Umrandungslinien nicht durchbrochen. Ein fast noch weiteres Feld für Spezialisten bieten die Plattenfehler und Feldmerkmale der Bayern Nummer 1. Der Michel-Spezialkatalog verzeichnet bereits siebzehn verschiedene Plattenfehler. Zudem existieren vom „Schwarzen Einser“ weitere Besonderheiten wie zum Beispiel Doppeldrucke und Kehrdruckpaare.

Schwarzer Einser

Alle diese Spezialitäten gehören zu den großen Raritäten und sind wertvolle Dokumente der Altdeutschland-Philatelie.

10. November 1759 – Dichter & Philosoph Friedrich Schiller wird geboren

Johann Christoph Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren. Er war bekannt als Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker, Lyriker und Essayautor. Aufgrund seines unerlaubten Fernbleibens vom Militär flüchtete Schiller aus Württemberg und fand Schutz in Thüringen. Einige Jahre später lernte er Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder und Johann Wolfgang von Goethe in Weimar kennen. Gemeinsam sollten sie als „Viergestirn von Weimar“ die Weimarer Klassik prägen.

Vorderseite der Schiller 5 DM-Gedenkmünze

Anlässlich seines 150. Todestages erschien im Jahr 1955 eine 5 DM-Gedenkmünze aus Silber. Sie zählt zu den „ersten Fünf“ der Bundesrepublik und gehört daher und aufgrund der geringen Auflage zu den gesuchten Stücken der deutschen Numismatik. Auf der Wertseite der Münze befindet sich der Bundesadler und der Text „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND 5 DEUTSCHE MARK “. Die Bildseite schmückt ein Portrait von Schiller und der Text „FRIEDRICH VON SCHILLER 9.V.1955 ZUM 150. * TODES * TAG“.

Rückseite der Schiller 5 DM-Gedenkmünze