#6 HISTORISCH & WISSENSWERT (August 2019)

Auch in diesem Monat jähren sich wieder wichtige geschichtliche Ereignisse, die wir Ihnen in Erinnerung rufen. Diesmal gibt es interessante Hintergrundinformationen zur 35-tägigen Weltrundfahrt von „Graf Zeppelin“. Aber auch zur neuen Währung, der Reichsmark, welche im Deutschen Reich neu eingeführt wurde.

01. August 1929 – Luftschiff „Graf Zeppelin“ startet von Friedrichshafen aus seine Weltrundfahrt

Im Jahr 1929 wurde die Weltfahrt, auch Weltumrundung genannt, gestartet. Diese startete am 1. August in Friedrichshafen am Bodensee. Unterteilt werden kann diese in die amerikanische Weltfahrt und die deutsche Weltfahrt. Zwischenstopps waren dabei Friedrichshafen, Tokio, Los Angeles und Lakehurst in der Nähe von New York. Innerhalb von 35 Tagen wurden dabei knapp 50.000 Kilometer zurückgelegt.

Das Luftschiff startete in Friedrichshafen, flog dabei in Richtung Westen über Spanien auf den Atlantik. Dort geriet es in schwere Stürme. Danach ging es nach Lakehurst, da dort der eigentliche Startpunkt der amerikanischen Weltfahrt war. Dieser Start- und Endpunkt wurde von William Randolph Hearst, einem amerikanischen Verleger, festgelegt worden. Dieser hatte sich durch die Finanzierung der Fahrt die exklusiven Berichterstattungsrechte außerhalb Europas gesichert. Diese erste Strecke dauerte 95 Stunden und 22 Minuten.

Am 7. August startete für 20 Passagiere die amerikanische Weltfahrt. Unter den Gästen gab es nur eine einzige Frau, die Journalistin Grace Hay Drummond-Hay. Erstes Ziel der Reise war wieder Friedrichshafen. Dort landete das Luftschiff am 10. August. Fünf Tage später konnte von dort aus die deutsche Weltfahrt (Weltumrundung) beginnen. Entgegen der Planung wurde Moskau allerdings nicht überflogen. Am 19. August erreichte der Zeppelin Tokio. Die Fahrtzeit betrug 101 Stunden und 49 Minuten. Dort angekommen wurden die Besatzung und die Passagiere des Luftschiffs von der Regierung ins kaiserliche Sommerschloss eingeladen. Am 23. August machte sich das Schiff auf den Weg nach San Francisco und landete dort nach 67 Stunden Reisezeit. Am nächsten Tag erreichten sie dann Los Angeles. Anschließend ging es nach Lakehurst. In New York wurde den Reisenden ein riesiger Empfang mit Parade bereitet. Dort endete am 29. August nach 21 Tagen die amerikanische Weltfahrt. Ihre reine Fahrtzeit betrug 12 Tage und 11 Minuten.

Nach kurzem Aufenthalt in New York begann am 1. September die Rückfahrt nach Friedrichshafen. Die Route führte über den Atlantik, die Azoren, Spanien und Frankreich. 4 Tage und 19 Stunden später landete LZ127 in Konstanz. Knapp 40.000 Zuschauer empfingen das Luftschiff am Ende der deutschen Weltfahrt. Diese Fahrt zeigte, dass der Zeppelin dafür geeignet war, Passagiere zu transportieren.

30. August 1924 – die Reichsmark wird eingeführt

Die Reichsmark war von 1924 bis 1948 offizielles Zahlungsmittel im Deutschen Reich. Dieser Zeitraum beinhaltet einen Teil der Weimarer Republik und den Nationalsozialismus. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 war die Reichsmark in den Besatzungszonen noch bis zur Einführung neuer Währungen im Juni 1948 gültig.

Die Reichsmark wurde am 30. August 1924 durch das Münzgesetz eingeführt. Die „Papiermark“ hatte in den Jahren 1914 bis 1923, spätestens mit der Hyperinflation, ihre Kaufkraft vollständig verloren. Ab dem 15. November 1923 war die deutsche Währung durch die Einführung der Rentenmark stabilisiert worden.

Der Wechselkurs der alten Papiermark zur neuen Reichsmark betrug 1.000.000.000.000:1 (eine Billion zu eins). Die Reichsmark war damit wertgleich mit der Rentenmark. 1 Reichs- bzw. Rentenmark (RM) = 100 Reichspfennig bzw. Rentenpfennig (Rpf.).

Mit den Währungsreformen vom 21. Juni 1948 wurde die Reichsmark gleichzeitig mit den letzten Rentenmarkbanknoten ungültig. In den drei Westzonen Deutschlands wurde die Deutsche Mark, in der sowjetischen Zone die Deutsche Mark der Deutschen Notenbank eingeführt. Im Gesetz zum Abschluss der Währungsumstellung wurde festgelegt, dass mit Ablauf des 30. Juni 1976 die Ansprüche aus Reichsmarkguthaben erloschen sind.

Die Kaufkraft einer Reichsmark von 1924 entspräche heute ca. 3,90 €, von 1937 etwa 4,10 €.