#20 HISTORISCH & WISSENSWERT (März 2022)

In der heutigen Ausgabe von Historisch & Wissenswert erfahren Sie spannende Fakten zu Gerhard Mercator, den römischen Verträgen und zu den Wiener Philharmonikern.

März 1512 – Gerhard Mercator geboren

Gerhard Mercator wurde am 5. März 1512 in Rupelmonde (Flandern) geboren. Er war ein Geograph und Kartograf. Dieser war bereits zu seinen Lebzeiten bis in die arabisch-islamische Welt berühmt. Eigentlich hieß er Gheert Cremer, was latinisiert „Gerardus Mercator“ (Kaufmann), zu deutsch auch Gerhard Krämer hieß.

Heute ist er vorwiegend als Karten- und Globenhersteller bekannt. Im 16. Jahrhundert setzte er jedoch auch Maßstäbe als Philosoph, Theologe und Kosmograf.

Mercator sah sich selbst mehr als wissenschaftlichen Kosmografen und nicht als jemand, der seinen Lebensunterhalt mit der Herstellung und dem Verkauf von Karten verdienen musste.

Heute kennt man zwölf Globen-Paare, fünf Wandkarten, viele Karten von Regionen, Weltkarten sowie eine Chronologie und die Kosmografie. Viele seiner Werke sind heute in der Schatzkammer des Kultur- und Stadthistorischen Museums der Stadt Duisburg ausgestellt.

Die zu seinen Ehren gestaltete 5 DM Münze zeigt sein nach rechts blickendes Porträt und im Hintergrund die Mercator Projektion. Die Umschrift lautet „1512 – 1594 * Gerhard Mercator“ und die Randschrift „TERRAE DESCRIPTIO AD USUM NAVIGANTIUM“ (Beschreibung der Erde zum Gebrauch für die Seefahrt). Die Münze besteht aus 625/1000 Silber und wurde am 08. Juli 1970 ausgegeben. Sie trägt jedoch den Jahrgang 1969.

März 1957 – Unterzeichnung Römische Verträge

Die Römischen Verträge oder auch Vertrag von Rom genannt, wurden am 25. März 1957 von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden im Konservatorenpalast in Rom unterzeichnet. Sie traten am 1. Januar 1958 in Kraft. Diese umfassten:

  • EWG-Vertrag zur Errichtung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
  • EURATOM-Vertrag zur Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM)
  • Abkommen über gemeinsame Organe für EWG, EURATOM und EGKS (Europäisches Parlament, Europäischer Gerichtshof, Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss)

Diese Gemeinschaften bildeten zusammen mit der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl die Europäischen Gemeinschaften. Erst mit dem Fusionsvertrag (1965) wurden auch die Kommissionen und die Ministerräte zusammengelegt.

Zu Ehren dieser Verträge wurden zwei verschiedene Münzen herausgegeben:

1987 wurde eine 10-DM-Münze-Gedenkmünze herausgegeben, welche an den dreißigsten Jahrestag der Vertragsunterzeichnungen erinnert.

2007 wurde zum 50. Jubiläum in seinerzeit 13 Ländern der Eurozone eine motivgleiche 2-Euro Gedenkmünze mit jeweils nationaler Beschriftung herausgegeben.

Deutschland erinnert an den Jahrestag der Verträge zusätzlich mit einer 10 Euro Gedenkmünze.

März 1842 – erstes Konzert der Wiener Philharmoniker

Die Wiener Philharmoniker sind eines der bekanntesten Orchester der Welt. Sie bestehen aus Mitgliedern des Wiener Staatsopernorchesters zusammen. 2006 und 2007 wurden sie von Musikkritikern der bedeutendsten europäischen Fachzeitschriften und Radiosendern zum besten Orchestern Europas gewählt. 2008 wurde das Orchester vom Musikmagazin „Gramophone“ auf den weltweit 3. Platz gesetzt.

Das erste Konzert der Wiener Philharmoniker fand am 28. März 1842 unter dem Namen „Philharmonische Academie“ im großen Redoutensaal in Wien unter der Leitung von Otto Nicolai statt. Die Musiker waren Mitglieder der k.k. Hofoper in Wien. Dort schlossen sich zum ersten Mal Berufsmusiker zu einem Orchester zusammen.

Die Wiener Philharmoniker sind als privater Verein organisiert. Sie setzen sich aus Mitgliedern des Orchesters der Wiener Staatsoper zusammen. Die Statuten des Vereins besagen, dass ein Musiker mindestens drei Jahre im Staatsopernorchester gespielt haben muss, bevor er die Aufnahme in den Verein beantragen kann.

Die Symbiose sichert den Musikern als Angestellte der Wiener Staatsoper ein fixes Einkommen, wodurch die Unabhängigkeit der Wiener Philharmoniker als Konzertunternehmer gesichert wird. Die Wiener Staatsoper wiederum profitiert von der Qualität, die durch viele zusätzlich zum Opernbetrieb abgehaltene Proben gewahrt bleibt.

1989 wurde zu Ehren des Orchesters eine Goldmünze herausgegeben. Sie trägt ebenfalls den Namen „Wiener Philharmoniker“. Zuerst wurde sie nur als Goldmünze ausgegeben, mittlerweile gibt es auch Silber- und Platinmünzen. Ursprünglich war ihr Nennwert in Schilling angegeben, dies änderte sich 2002 mit der Einführung des Euro. Sie ist offizielles Zahlungsmittel, wird jedoch aufgrund ihres Materialwerts ausschließlich als Anlagemünze verwendet. Sie ist die einzige europäische Anlagemünze mit dem Nennwert Euro.

Folgende Einheiten der Wiener Philharmoniker Goldmünzen werden verkauft: 1/25 oz, 1/10 oz, 1/4 oz, 1/2 oz, 1 oz und die Sonderprägungen 1000 oz und 20 oz. 

Zum 15. Geburtstag der Münze gab die Österreichische Münze 2004 eine 1000-Unzen Version der Goldmünze heraus. Der Nennwert ist 100.000 Euro und sie besteht aus 31,103 kg purem Gold. Ihr Durchmesser beträgt 37 cm und sie ist 2 cm dick. Dadurch beläuft sich der Materialwert auf etwa 1,7 Millionen Euro. Vom „Big Phil“ existieren weltweit nur 15 Stück.