Die „Zeitlose Welt der Briefmarken“ stellt für Sie wie immer spannende, historische & wissenswerte Fakten aus der Welt der Philatelie und diesmal auch aus der Welt der Münzen zusammen. Vom seltensten „Markenheftchen des III. Reichs“, der legendären Flugpost-Rarität „Gronchi Rosa“ und dem seltenen ungezähnten „Dollfuß-Phasendruck“ bis zum Albus, der „weiße Pfennig“ aus dem Fürstentum Hessen-Darmstadt.
Olympiade-Rarität in Luxus Erhaltung: Das seltenste Heftchen des III. Reichs
Die Olympiade 1936 in Berlin stellte einen neuen Besucher- und Teilnehmerrekord auf und der NS-Staat nutzte die Veranstaltung systematisch, um bei seinen Gästen ein weltoffenes Bild zu hinterlassen. Teil der Propaganda war auch ein Markenheftchen mit Olympiade Marken.
Neben einer nationalen Auflage erschien dieses Heftchen zwei Monate später auch als internationale Version mit Postgebühren in vier Sprachen. So sollte den internationalen Gästen der Postverkehr für Souvenirs erleichtert werden.
Die Variante mit weitaus kleinerer Auflage unterscheidet sich aber auch durch einen ganz markanten roten Balken auf der Titelseite. Unter allen Heftchen des III. Reichs ist dieses das mit Abstand seltenste und am höchsten notierte.
Legendäre Flugpost-Rarität: Die „Gronchi Rosa“
Anlässlich der Südamerika-Reise des italienischen Präsidenten Giovanni Gronchi wurde 1961 eine eigene Briefmarkenserie zu 170, 185 und 205 Lire produziert. Die Werte entsprechen dem gültigen Luftposttarif in die bereisten Länder Argentinien, Uruguay und Peru, welche auf den jeweiligen Marken hervorgehoben sind.
Bei der 205 Lire Marke in der Farbe lebhaftviolett kam es allerdings zu einem folgenreichen Fehler. Der Entwerfer verwendete einen alten Atlas, worin die neuen Landesgrenzen Perus nach dem Ecuadorianisch-Peruanischen Krieg noch nicht verzeichnet waren.
Wegen starker Proteste der dortigen Regierung wurde die Marke in aller Eile noch am Ausgabetag zurückgezogen, vernichtet und durch eine 205 L in schwarzviolett ersetzt. Die ganz wenigen erhaltenen Stücke zählen heute nicht nur bei Flugpost Sammlern zu den legendären Seltenheiten.
Seltene Dollfuss-Spezialität: Ungezähnter Phasendruck in Lilakarmin
Die sog. “Dollfuß-Marke“ von 1936 zählt zu den begehrtesten Marken Österreichs und ist auch Sammlern anderer Gebiete bestens bekannt.
Allerdings wissen die wenigsten, dass für die später rein dunkelblaue Marke zunächst zweifarbige Entwürfe in Planung waren und dafür auch Probedrucke hergestellt wurden, bei denen Flagge und Lorbeer
in lilakarmin gedruckt sind.
Diese ungezähnten Proben mit Farbnummer in der oberen Ecke findet man heute kaum angeboten, da sie jahrzehntelang als Einzelabzüge in den Archiven verschollen waren oder sofort vernichtet wurden.
Über 300 Jahre alt: Der „Albus“ aus Hessen-Darmstadt
Der sog. “Albus“ wurde erstmals im späten Mittelalter als Münze mit festem Silbergehalt für den täglichen Gebrauch geprägt. Seinen Namen verdankt der Albus oder “weiße Pfennig“ seinem höheren Silbergehalt (lat. albus = weiß), wodurch er sich von anderen, minderwertigen Münzen abhob.
Im Laufe der Zeit wurde er von zahlreichen deutschen Landesteilen übernommen und ist heute ein geschichtsträchtiges Sammlerstück.
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Diese und weitere historische Zeitzeugen entdecken Sie in unserer neuesten Ausgabe von „Sammeln aktuell“.
Dabei wünschen wir Ihnen viel Spaß und freuen uns, schon bald von Ihnen zu hören.
Mit herzlichen Grüßen aus Estenfeld
Ihr Team der WAIGAND Sammlerwelt
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