Zeitlose Welt der Briefmarken 2/2020

Unsere „Zeitlose Welt der Briefmarken“ widmet sich in dieser Ausgabe unter anderen den Freimarken der „goldenen Zwanziger“ Jahre, den Mazedonien-Doppeldruck und den ersten Berliner Automatenmarken aus dem Jahr 1987.

Vom Reichsadler zum Bundesadler: Die Freimarken der „goldenen Zwanziger“

Das Wappentier des Deutschen Reichs – den Adler – findet man bereits ab der Gründung 1871 auf Briefmarken abgebildet. Nach dem I. Weltkrieg und der Inflationszeit nahm man diese Tradition wieder auf. Der bekannte Grafiker Sigmund von Weech erhielt 1921 den Auftrag für einen neuen Entwurf des Reichsadlers, der Grundlage des Staatssiegels der Weimarer Republik wurde. Als Motiv findet man den „Neuen Reichsadler“ dann auch erstmals auf den 7 Werten der Freimarkenserie von 1924. Diese wurde damals über Jahre hinweg praktisch komplett aufgebraucht und postfrische Sätze sind deshalb heute gesucht. Und ein weiterer Aspekt macht die Ausgabe hochinteressant: Der „Neue Reichsadler“ von damals ist nach fast 100 Jahren unverändert im Staatswappen der Bundesrepublik zu finden.

Deutsches Reich - Freimarken neuer Reichsadler von 1924 (Mi. Nr. 355-61)
Deutsches Reich – Neuer Reichsadler von 1924 (Mi. Nr. 355-61)

Der Mazedonien-Doppeldruck

Als am 8.9.1944 russische Truppen Bulgarien besetzten, zogen zeitgleich deutsche Truppen in Mazedonien ein, um das Vorrücken der Alliierten an der Adria zu verhindern. Nur für ca. 2 Monate gab es hier eigene Besetzungsmarken unter deutscher Oberhoheit. Dazu erhielten Freimarken von Bulgarien den Überdruck „Mazedonien“, sowie das Einmarsch-Datum 8.IX.1944 und neuen Wertaufdruck. Beim 1 Lew kam es dabei zu einer markanten Besonderheit. Von der sowieso geringen Auflage ist eine winzige Stückzahl mit doppeltem Aufdruck bekannt, der zusätzlich seitlich versetzt besonders markant erscheint.

II. Weltkrieg-Mazedonien - 1 L. mit Doppelaufdruck (Mi. Nr. 1DD)
II. Weltkrieg-Mazedonien – 1 L. mit Doppelaufdruck (Mi. Nr. 1DD)

Die ersten Berlin Automatenmarken

Von 1987 bis 1990 gab es auch für Berlin eigene Automatenmarken. Am 4.5.1987 erschienen 2 sog. Schaltersätze. Eine große Serie mit 14 Werten von 10 – 300 Pfg. und ein kleiner Satz mit 5 Marken von 5 – 145 Pfg. Gemeinsam haben alle das Schloss Charlottenburg als Motiv. Nach dem „Aus“ für eigenständige Berlinmarken im Jahr 1990, das jetzt abgeschlossenes Sammelgebiet ist, gab es diese Automatenmarken nur für gute 3 1/2 Jahre und viele haben diese Stücke verpasst.

Berlin Automatenmarken - Ausgabe 1987 (Mi. Nr. 1 VS 1-2)
Berlin Automatenmarken – Ausgabe 1987 (Mi. Nr. 1 VS 1-2)