Die Geschichte ist reich an bedeutenden Ereignissen und beeindruckenden Persönlichkeiten, die unsere Gegenwart maßgeblich geprägt haben. Heute erzählen wir von der Hochzeit von Großherzog Friedrich Franz IV. und seiner Alexandra. Ebenso geht es heute um die Gründung der ältesten Staatspost der Neuzeit und der Geburt von zwei Monarchen: Aribert Josep Alexander von Anhalt & Herzog Friedrich Ferdinand von Anhalt-Köthen.
Hochzeit von Großherzog Friedrich Franz IV. und Prinzessin Alexandra von Hannover und Cumberland
Am 7. Juni 1904 fand die Hochzeit von Friedrich Franz IV., dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, und Prinzessin Alexandra von Hannover und Cumberland statt. Diese Verbindung vereinte zwei bedeutende deutsche Adelsfamilien und zog die Aufmerksamkeit des europäischen Hochadels auf sich.
Friedrich Franz IV. war der letzte regierende Großherzog von Mecklenburg-Schwerin. Seine Braut, Prinzessin Alexandra von Hannover und Cumberland, war die Tochter von Ernst August, Herzog von Cumberland, und Prinzessin Thyra von Dänemark. Sie stammte somit aus einer alten und angesehenen europäischen Adelsfamilie.
Die Hochzeit fand in der Umgebung von Gmunden in Österreich statt, wo die Familie der Braut einen Landbesitz hatte. Die Zeremonie war glanzvoll und elegant. Zahlreiche Mitglieder des europäischen Hochadels nahmen an der Feier teil, was die Bedeutung dieser Verbindung deutlich machte.
Die Eheschließung zwischen Friedrich Franz IV. und Prinzessin Alexandra war vor allem von politischem Interesse. Sie stärkte die Beziehungen zwischen dem deutschen Herzogtum und dem Königreich. Die Ehe brachte fünf Kinder hervor.
Anlässlich der Hochzeit im Jahr 1904 ließ die mecklenburgische Regierung neue 2- und 5 Mark-Stücke prägen. Auf der Vorderseite der Münzen sind die Porträts von Friedrich Franz und Alexandra abgebildet, umgeben von der Inschrift „Friedrich Franz – Alexandra Großherzog und Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin 7. VI.“ Die Rückseite zeigt den Reichsadler.
Trotz der turbulenten Zeiten, die das frühe 20. Jahrhundert prägten und letztlich zum Ende der Monarchie führten, blieb die Hochzeit von Friedrich Franz IV. und Prinzessin Alexandra ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der deutschen Adelshäuser. Sie symbolisierte die letzte Blütezeit der europäischen Monarchien vor den dramatischen Veränderungen des Ersten Weltkriegs und dem nachfolgenden Ende der Monarchie in Deutschland.
Älteste Staatspost der Neuzeit gegründet
Die älteste Staatspost der Neuzeit wurde von Ludwig XI., dem König von Frankreich, gegründet. Ludwig XI. regierte von 1461 bis 1483 und war bekannt für seine Bemühungen, das königliche Machtmonopol zu stärken und die Verwaltung des Landes zu zentralisieren. Eines seiner bedeutenden Projekte in diesem Zusammenhang war die Etablierung eines organisierten und zuverlässigen Postwesens.
Kurz nach Beginn seiner Regierungszeit in Frankreich richtete König Ludwig XI. am 19. Juni 1461 eine Post für den französischen Hof ein. Anfangs durfte ausschließlich König und die Angehörigen des Hofes verwendet werden. Am 9. Juni 1464 wurden die Regelungen für die Post vereinheitlicht. Insgesamt sorgten 234 berittene Boten dafür, dass der Postdienst auf vorher festgelegten Routen zwischen den wichtigsten Orten im ganzen Königreich reibungslos ablief. Dieses System ermöglichte eine regelmäßige und gesicherte Übermittlung von königlichen Nachrichten und Dokumenten.
Die Einrichtung dieser ersten staatlichen Post legte den Grundstein für das moderne Postwesen und trug wesentlich zur Verbesserung der Verwaltung und Kommunikation im spätmittelalterlichen Frankreich bei. Diese Entwicklung der Infrastruktur und Verwaltung in Europa und beeinflusste die späteren Postsysteme anderer europäischer Länder.
Aribert Joseph Alexander von Anhalt geboren
Aribert Joseph Alexander von Anhalt, geboren am 18. Juni 1866 in Wörlitz, war ein Prinz des Hauses Anhalt. Er war der Sohn von Friedrich I., Herzog von Anhalt und Antoinette von Sachsen-Altenburg.
Aribert selbst hatte jedoch keine direkte Regierungsfunktion und trat später eher durch seine internationalen Beziehungen und sein Engagement in sozialen und kulturellen Projekten hervor. Er verstarb am 24. Dezember 1933 in München, hinterließ jedoch ein Vermächtnis, das sowohl in der Geschichte des Herzogtums Anhalt als auch in der numismatischen Welt fortlebt.
Das Herzogtum Anhalt gehörte zum Deutschen Reich und wurde 1863 durch Vereinigung von Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen und Anhalt-Dessau gebildet. Die Hauptstadt war Dessau. Im Bundesrat hatte das Herzogtum eine Stimme.
Die Münzen des Herzogtums Anhalt spielten eine wichtige Rolle in der Wirtschafts- und Handelsgeschichte der Region. Während der Regierungszeit von Ariberts Vater, Herzog Friedrich I., wurden die ersten Kursmünzen des Herzogtums Anhalt eingeführt: eine 20-Mark-Goldmünze im Jahr 1875 und eine 2-Mark-Silbermünze im Jahr 1876. Diese sowie alle weiteren Münzen aus Anhalt wurden in der Berliner Münzstätte mit dem Prägebuchstaben „A“ geprägt.
Nach dem Tod von Friedrich I. im Jahr 1904 folgte sein Sohn Friedrich II. auf den Thron und prägte bereits in seinem ersten Amtsjahr Münzen mit seinem eigenen Porträt. Den Höhepunkt und Abschluss des numismatischen Sammelgebiets bilden die beiden im Jahr 1914 ausgegebenen Gedenkmünzen, die anlässlich der Silbernen Hochzeit von Friedrich II. und seiner Frau Marie von Baden herausgegeben wurden.
Die Münzen des Herzogtums Anhalt sind heute begehrte Sammlerstücke, die nicht nur wegen ihres historischen Werts, sondern auch aufgrund ihrer kunstvollen Gestaltung geschätzt werden.
Herzog Friedrich Ferdinand von Anhalt-Köthen geboren
Herzog Friedrich Ferdinand von Anhalt-Köthen war regierender Herzog von Anhalt-Köthen und preußischer Generalleutnant. Er trat 1786 in die preußische Armee ein und stieg dort schnell auf. Im ersten Koalitionskrieg (1792-1794) wurde er dreimal verwundet und mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Nach dem Tod seines Vaters 1797 übernahm er die Regierung des Fürstentums Pleß. In den Kriegen von 1806/07 und den Befreiungskriegen spielte Ferdinand eine aktive Rolle, unter anderem als Generalgouverneur von Schlesien. Nach der Niederlage gegen Frankreich trat er 1807 zurück und lebte danach wieder in Pleß.
Nach dem Tod seines Neffen Ludwig von Anhalt-Köthen übernahm Ferdinand 1818 die Regierung von Anhalt-Köthen. Während seiner Herrschaft bemühte er sich, das Herzogtum wirtschaftlich zu stärken und Zollstreitigkeiten mit Preußen zu lösen. 1828 trat Anhalt-Köthen dem Preußisch-Hessischen Zollverein bei.
Ferdinand konvertierte 1825 zum Katholizismus und förderte religiöse Reformen, was jedoch auf Widerstand stieß. Er förderte die Landwirtschaft, insbesondere die Schafzucht, und gründete 1828 die Schafzucht-Kolonie Askania Nova in der Südukraine die noch heute unter diesem Namen als Naturschutzgebiet für Steppentiere weiter existiert.
Ferdinand-Friedrich stiftete im Jahr 1819 zum Gedenken an seinen Vorgänger Herzog Ludwig verschiedene Kriegsdenkmünzen. Diese Medaillen wurden an Mitglieder des Anhalt-Köthenschen Militärs verliehen, die sich in den Befreiungskriegen bewährt hatten.
Die Medaillen, die aus Eisen gefertigt wurden, zeigen auf der Vorderseite zentral ein von der Herzogskrone überragtes „L“ (für Ludwig), umgeben von zwei Lorbeerzweigen. Auf der Rückseite befindet sich die Inschrift „Den Vaterlands Vertheidigern“ sowie die jeweilige Jahreszahl oder Zahlenkombination.Die Medaille wurde an einem grün-weiß gestreiften Band auf der linken Brust getragen.
Ferdinand starb am 23. August 1830 in Köthen kinderlos und wurde in der Krypta der Marienkirche in Köthen beigesetzt. Sein Bruder Heinrich übernahm die Regierung.