Die zeitlose Welt der Briefmarken 7/2025

Juwelen der Zeitgeschichte – Legendäre Briefmarken-Entdeckungen aus Memel, Weltkrieg und SBZ – Zeitlose Welt der Briefmarken 7/2025

Zum 50-jährigen Jubiläum führt Sie die „Zeitlose Welt der Briefmarken“ (Ausgabe 7/2025) zu seltenen Schätzen der Philatelie: Von einer einzigartigen Memel-Farbvariante über legendäre Weltkriegs-Raritäten bis zur geheimnisumwobenen SBZ-Ausgabe „Potschta“. Entdecken Sie exklusive Hintergrundgeschichten, spektakuläre Funde und Insider-Tipps rund um außergewöhnliche Zeitzeugen, die Sammlerherzen höherschlagen lassen – nur in Ihrer Jubiläumsausgabe der WAIGAND Sammlerwelt.

Memel Farb-Rarität: 80 Pfg. Dunkelgrün auf GC-Papier

Nach dem I. Weltkrieg unterstand das vorher zum Deutschen Reich gehörende Memelgebiet dem Völkerbund und fortan regierte eine französische Mandats-Verwaltung.

Deswegen wurden ab Juli 1920 Aufdruck-Marken auf französischen Urmarken produziert, worunter es einige wertvolle Seltenheiten gibt. So etwa den 80 Pfg. Aufdruck auf der französischen 45 C. Marke. Dieser wurde in winziger Teilauflage in dunkelgrün und auf sog. Grande Consommation (GC) Papier gedruckt.

Heute zählt die Marke zu den seltensten Farben des gesamten Memelgebiets, welches bei Sammlern ohnehin sehr gefragt ist.

Memel - Farbrarität 80 Pfg. auf GC-Papier (Mi. Nr. 25 d)
Memel – 80 Pfg. auf 45 C. dunkelgrün (Mi. Nr. 25 d)

Geheimtipp aus dem II. Weltkrieg: Die Komplette Litauen-Landesausgabe

Im Rahmen des sog. “Unternehmens Barbarossa“ marschierte die Wehrmacht im Juni 1941 auch in Litauen ein.

Binnen weniger Tage besetzte man das Gebiet und errichtete unter deutscher Militärverwaltung eine Litauische Landespost. Dafür erhielten 8 Freimarken, sowie eine Sondermarke der Sowjetunion den Aufdruck “NEPRIKLAUSOMA / LIETUVA / 1941-VI-23“. Speziell die Auflage des 2 K. Werts war vergleichsweise klein und die Serie war auch nur 2 Monate lang gültig. Denn schon bald gab es für das gesamte Baltikum die Hitler-Marken mit Aufdruck „Ostland“.

Trotzdem ist die Serie noch moderat notiert, denn Weltkriegsausgaben stehen weiter hoch im Kurs.

II. Weltkrieg - Rußland-Aufdrucke 2-80 K. komplett (Mi. Nr. 1-9)
II. Weltkrieg – Litauen-Landesausgabe komplett (Mi. Nr. 1-9)

Top-Rarität Propagandafälschung: Göring, Streicher & Himmler im Zusamendruckpaar

1941 gründete der damalige britische Außenminister Anthony Eden das sog. Political Warfare Executive („Ausschuss für politische Kriegsführung“), um den Feind, auch mit Hilfe von eigens produzierten Briefmarken, zu unterwandern und zu provozieren.

In Anlehnung an die WHW Ausgabe des Deutschen Reichs von 1938 produzierte man in England ein Markenheftchen mit zwei ganz speziellen Motiven. Neben einem 12 Pfg. Wert “Heinrich Himmler mit Sammeldose“ zeigt der 3 Pfg. Wert einen Soldaten mit weggeschossenem Gesicht, sowie Hermann Göring und Julius Streicher.

Bereits Einzelmarken findet man kaum einmal und einwandfrei postfrische Zusammendrucke zählen deshalb zu den großen Raritäten.

Propagandafälschung II. Wk. - Zusammendruckpaar Göring, Streicher & Himmler (Mi. Nr. 30-31)
II. Weltkrieg – Propagandafälschung – Göring, Streicher & Himmler im Zdrp. (Mi. Nr. 30-31 d)

SBZ-Seltenheit: Die Potschta-Marke aus Ostsachsen

Um kaum eine andere Marke der deutschen Nachkriegszeit ranken sich so viele Mythen und Legenden, wie um den 12 Pf. Wert aus Ost-Sachsen von 1945 mit der Aufschrift „POST“, sowie „Potschta“ in kyrillischen Lettern – dieser Aufschrift verdankt die legendäre Marke auch ihren Namen.

Über 70 Jahre lang glaubte man die Marke sei für einige Stunden in Dresden am Schalter gewesen, ehe Arge-Mitglied Wolfgang Strobel eben diesen Mythos vor einigen Jahren widerlegte.

Fakt ist: Der Sowjetische Stadtkommandant von Dresden untersagte die Ausgabe der Briefmarke noch bevor sie irgendeinen Schalter erreichte und ordnete die Vernichtung der produzierten Bestände an. Geschichten damaliger hoher Postbeamter dienten nur der eigenen Bereicherung und waren frei erfunden.

Allerdings gelangte tatsächlich ein ganz kleiner Teil der Auflage auf Umwegen in Sammlerhände und auch knapp 80 Jahre später zählt die Potscha-Marke zu den gesuchtesten aller Nachkriegsausgaben.

Diese Briefmarke dokumentiert noch heute ein spannendes Kapitel deutscher Philatelie.

SBZ- 12 Pfg. Ost-Sachsen 1945 (Mi. Nr. B lb)
Sowjetische Besatzungszone – Potschta Ölfarben 12. Pfg. (Mi. Nr. B lb)

Mehr im aktuellen Briefmarken- und Münzkatalog

Diese und weitere historische Zeitzeugen finden Sie in der aktuellen Ausgabe von „Sammeln aktuell“. Entdecken Sie besondere Stücke, die Geschichte greifbar machen.

Dabei wünschen wir Ihnen viel Spaß und freuen uns, schon bald von Ihnen zu hören.

Mit herzlichen Grüßen aus Estenfeld
Ihr Team der WAIGAND Sammlerwelt


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